Die Kodak Duaflex 2 wurde von 1950 bis 1954 von Kodak in den USA gebaut und vertrieben. Als ich kürzlich einen Artikel über diese Kamera gelesen hatte, konnte ich nicht widerstehen. Fix im Online Auktionshaus geschaut und direkt ein Objekt erstanden. Eine Duaflex 2 im Zustand „B“. Technisch voll funktionsfähig, optisch allerdings etwas angeschlagen.

Sollte kein Problem darstellen. Dann wird die Kamera eben wieder hübsch gemacht. Als die Duaflex 2 eingetroffen war wirkte diese etwas „älter“ als auf den gutgemachten Fotos im Online Auktionshaus. Egal. Erst einmal komplett demontieren und richtig sauber machen. Alkohol, Wattestäbchen, Druckluft und Pads lagen schon bereit.

Ich habe die alten Schrauben (ja, damals waren die Kameras noch geschraubt und nicht geklebt) mit etwas WD40 und einem Wattestäbchen eingeweicht. Dadurch ließen sich der angesetzte Rost und Dreck viel besser lösen. Danach waren die Dichtungen dran. Die habe ich vorsichtig gelöst und in einem Seifenbad gewaschen. Die Glaselemente habe ich mit Alkohol grob gesäubert um nichts zu zerkratzen. Dann gründlich mit Glasreiniger und einem Mikrofasertuch abwischen. Bewegliche Teile, wie den Schieberegler „Bulb, 1/50“ und das Scharnier um die Rückseite zu öffnen habe ich mit etwas WD40 gepflegt.

Im Anschluss habe ich alles wieder zusammengesetzt und das Gehäuse verschraubt. Final noch mit einem leicht gefetteten Tuch über die Oberfläche der Kamera wischen um das Material ein wenig zu pflegen. Fast fertig.

Fast? Ja. Denn wer nun versuch in die Duaflex 2 einen „normalen“ 120er Rollfilm einzuspannen wird schnell feststellen, dass dieser zu breit ist. Denn Kodak hat für diese Kamera den 620er Film vorgesehen. Diesen gibt es heute schlichtweg nicht mehr – oder wenn dann nur zu exorbitant hohen Preisen im Internet.

Was also kann man machen? Die Lösung ist so einfach wie genial: Wenn man den 120er Film hinstellt und die Original Spule der Duaflex 2 daneben stellt, sieht man, dass die beiden Spulen nur wenige Millimeter in der Höhe voneinander abweichen. In der Tiefe sind es leider etwas mehr – sodass der 120er Film nicht in die Aussparung der Duaflex 2 passt. Im Internet gab es viele Wege den Film in einer Dunkelkammer umzuspulen – aber das schien mir etwas zu aufwendig. Ich habe die Ränder des 120er Film mit einer Schere einfach bis auf den Rand des Film abgeschnitten. Die Ober- und Unterseite des rolle habe ich dann mit Sandpapier solange dünn geschliffen, bis diese die identische Höhe der Original Spule (620er Film) hatte. Fertig.

 

Schnelle Eckdaten:

  • Fixe Linse mit f15
  • Kodet 75mm (ca. 50mm Kleinbild)
  • Original: 620er Film (120er möglich)
  • 12 Bilder auf 120er Film
  • 6×6 cm Negativ
  • 1/50 Sekunde
  • Wahlweise Bulb
  • Gebaut 1950 – 1954